Mit Gender Mainstreaming soll Geschlechtergerechtigkeit in allen Bereichen einer Organisation verwirklicht werden. Prozesse und Entscheidungen sind so zu gestalten, dass sie zu einer gerechten Teilhabe aller Menschen an allen Handlungsfeldern der Organisation führen. Dafür werden unterschiedliche Lebenswirklichkeiten von vornherein und durchgängig berücksichtigt, um zur Überwindung von einschränkenden Rollenbildern beizutragen.
Hierfür wird die Gender- und Gleichstellungsstelle ein strukturiertes Verfahren entwickeln, das von der Analyse der Ausgangslage über die Planung und Durchführung von Maßnahmen bis zur Auswertung der Ergebnisse und einer daraus möglicherweise folgenden Anpassung der Prozesse reicht.
Gender Mainstreaming ist eine „top-down-Strategie“, d. h. verantwortlich für die Einführung und Umsetzung sind die jeweiligen Leitungsgremien. Die Gleichstellungsstelle berät und unterstützt diese Gremien in ihrem Bemühen um mehr Geschlechtergerechtigkeit.
Was verbirgt sich hinter den neuen Angriffen gegen Geschlechtergerechtigkeit und Vielfalt?
Wie können Sie damit umgehen?
Die Kampagne gender.ismus des Evangelischen Zentrums Frauen und Männer gGmbH gibt in klarer Sprache Auskunft,
was hinter der Rede vom sogenannten Genderismus steckt und gibt gibt konkrete Tipps für den Umgang mit Stammtischparolen.
Zudem finden Sie dort viele weitere Linktipps und Literaturempfehlungen.
Ein faires und respektvolles Verhalten am Arbeitsplatz ist Grundlage für eine gelingende und erfüllende Arbeit.
Ziel des im Jahr 2006 in Kraft getretene Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) ist es:
"Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechtes, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alterns oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen."
Es dient somit als Auftrag für die Gestaltung individueller Chancengleichheit. Den Gesetzteslaut finden Sie hier. Die Beauftragte für Chancengleichheit ist Mitglied in der Beschwerdekommission nach dem AGG im Evangelischen Oberkirchenrat.
Im Internet können Sie die Online-Schulung nutzen. Weitere Informationen zum Thema finden sich auch in der Handreichung zum Umgang mit sozialen Konflikten, Mobbing, Grenzverletzungen und sexualisierter Gewalt am Arbeitsplatz.
forum Fair Miteinander Sprechen
Sprache ist das wichtigste Werkzeug, mit dem wir uns miteinander verständigen. Sie erzeugt Bilder in unseren Köpfen und formt die gesellschaftliche Realität. Mit Sprache können wir viele Dinge ausdrücken, auch Mitmenschen verletzen und ausgrenzen.
Deshalb ist es so wichtig, bewusst zu formulieren, damit sich alle angesprochen fühlen.
Das Bundesverfassungsgericht hat im Dezember 2018 die Grundlage für eine gesetzliche Erweiterung des Personenstandsrechts um die dritte Geschlechtskategorie „divers“ geschaffen. Damit wurden die Rechte von nicht-binären Menschen gestärkt, die sich nicht eindeutig einem Geschlecht (männlich oder weiblich) zuordnen lassen können oder wollen.
Die Evangelische Landeskirche Württemberg unterstützt die Gleichstellung aller Menschen und die Verwirklichung von Chancengleichheit. Eine Institution, die sich zur Gleichstellung verpflichtet, sollte dies auch sprachlich zum Ausdruck bringen. Geschlechtergerechtigkeit und Vielfalt werden durch geschlechtersensible Sprache sichtbar, hörbar und gefördert. Alle Menschen, Frauen, Männer und Personen des „dritten“ Geschlechts (Diverse), werden gleichermaßen angesprochen und erfahren Wertschätzung. Infolgedessen können Stereotype abgebaut werden.
Die Verwendung von geschlechtergerechter Sprache kann auch die theologische Überzeugung zum Ausdruck bringen, dass vor Gott alle Menschen gleichgestellt sind, dass „in Christus nicht männlich und weiblich ist“ (Galater 3,28c).
Unconscious Bias sind unbewusste Vorurteile, die unser Denken und Handeln beeinflussen und verzerren, ohne dass wir es merken, umgangsprachlich bekannt als "Schubladendenken". Wir alle verfügen über individuelle Schubladen, deshalb können Unconscious Bias viele Formen annehmen z.B. Geschlechter-, Alters-, Namens- oder Gruppenbias. Sie können zu Diskriminierung oder Ungerechtigkeit führen. Die Überwindung von Unconscious Bias bietet die Chance, Vielfalt und Inklusion zu fördern und bessere Entscheidungen im Sinne der Chancenglecihheit zu treffen. Mit Bewusstsein, Reflexion und Training können wir vorhandene Vorurteile erkennen und reduzieren.
Das Thema der unbewussten Vorurteile wird in der Personalauswahl schon seit längerem diskutiert und es gibt zahlreiche Initiativen und Coachings im Personalbereich, die dieses Thema adressieren. In der evangelischen Kirche haben wir die Besonderheit, dass ein größerer Teil der Leitungsämter nicht von geschulten Kommissionen, sondern von Wahlgremien besetzt werden, die mit dieser Thematik unter Umständen weniger vertraut sind. Das Studienzentrums der EKD für Genderfragen hat im Rahmen eines Projektes eine Broschüre zum Thema herausgegeben und einen dazu passenden Animationsfim entwickelt. Der Film eignet sich insbesondere für die Verwendung in Wahlverfahren, da er kurz und sehr eingängig über das Thema „unbewusste Vorurteile" informiert. Er kann ein Bewusstsein dafür schaffen, dass wir alle durch Erfahrung und kulturelle Prägung bestimmte Vorstellungen über (Leitungs-)Personen in uns tragen. Sich diese bewusst zu machen und sie zu reflektieren, schafft die Voraussetzung, einen vielfältigeren Personenkreis für das Thema Leitung in den Blick zu nehmen.
Gemeindeleitende Gremien stehen immer wieder vor der Aufgabe, gutes Personal für die kirchliche Arbeit zu gewinnen.
Kirchengemeinderäte tragen dabei eine große Verantwortung: Denn die Botschaft des Evangeliums wird zwar nicht nur, aber ganz wesentlich von Menschen vermittelt. Glaubwürdige Mitarbeitende sind das Gesicht der Kirche. Deshalb ist es entscheidend, dass für alle kirchlichen Aufgaben und Tätigkeitsfelder die jeweils am besten geeignete Personen gefunden werden.
Für die Gestaltung von transparenten und fairen Bewerbungsverfahren dient diese Broschüre